So war es 2019 als wir auf der Rückfahrt von Sardinien unser nächstes Ziel im Visier hatten.
Schweden – endlich mal in den Norden Europas. Die Fähre frühzeitig gebucht, Informationen gesammelt.  Dann kam Covid. Schweden wurde eine Woche vor Abfahrt zum Risikogebiet erklärt.
Was nun?
Mit einem weinenden Auge stornierten wir die Fähre und suchten uns ein neues Ziel. Die Wahl fiel aufgrund der geringen Covid-Inzidenzwerte auf Tschechien.
Wow, Sommerurlaub in Tschechien. Wir sind also gespannt, was uns in Tschechien erwartet.
So war es, dass unser neues Ziel bei Freunden, Verwandten, Bekannten nicht unbedingt offene Türen aufstieß.
Mut bringende Sätze wie: Was wollt Ihr den dort? 3 Wochen in Tschechien? An der Grenze stehen die leichten Damen. Passt auf, dass ihr nicht beklaut werdet.
Der letzte Satz, sollte uns nochmal in Erinnerung gerufen werden.

Nun geht’s los. Eine Woche Vorplanung, um einen Marco Polo Reiseführer zu besorgen, und uns mal kurz in Tschechien einzulesen. Ein Tag vor Abfahrt noch flux eine Übernachtung bei einer Schulfreundin angekündigt und schon kann es losgehen.

Die erste Station ist noch in Deutschland in Wernberg/Köblitz. Wir verbringen einen lockeren Abend bei einer Schulfreundin von Kai. Ein Treffen nach über 15 Jahren. Es wird viel erzählt, gelacht und auch das ein oder andere Bierchen getrunken.

Unser Stellplatz in Bayern

Am nächsten Tag verabschieden wir uns mit klarem Blick in Richtung Tschechien.
Wir überqueren die Grenze.
Vorbei an einem Asia Markt, erreichen wir nach einer gemütlichen Fahrt unser erstes Ziel:
ein Campingplatz am See Václav.
Wir beziehen unseren ersten Stellplatz. Der Platz ist nur spärlich belegt, jedoch sehr gepflegt, sehr sauber, mit direktem Seezugang. Die Gaststätte ist Covid bedingt leider geschlossen.


Der Reiseführer ist bereits mit allerhand Markierungen optimiert, ein paar Ziele in der Umgebung schnell ausgemacht.

Der Plan.

Heute steuern wir noch ein Naturschutzgebiet an.
Das Naturschutzgebiet SOOS. Gegen ein paar Taler Gebühr, dürfen wir das weitläufige Gebiet begutachten.
Unsere 8 Füße gehen über Holzwege, Waldwege um/über einen ehemaligen Salzsee. Die Mofetten erstaunen uns doch immer wieder. Es sprudelt in vielen Ecken. Der Abschluss bildet einen Besuch in dem dazugehörigen Museum. Den Rest des Tages werden wir am See verbringen, eine Runde um den See laufen.

Die Eindrücke noch in den Köpfen machen wir uns zurück auf den Campingplatz. Während Angelika das Abendessen zubereitet, gehe ich mit Coopa noch die letzte Runde für den heutigen Tag, bevor das Tor geschlossen wird.

Zurück auf dem Platz kommt unser Marco Polo zum Vorschein, der Plan für den nächsten Tag wird besprochen.

Die Nacht vergeht wie im Flug. Unser morgendlicher Spaziergang führt am See entlang. Danach wird der Diesel angeworfen und wir starten nach Marienbad. Wir schlendern durch das beginnende 20. Jahrhundert und fühlen uns etwas in der Zeit zurückversetzt. Wie jeder echte Tourist kosten wir das Wasser aus einer der Mineralquellen. Lecker ist anders 🙂

Bei unbeständigen Wetter zieht es uns weiter, nach Karlsbad, von Karlsbad sehen wir leider nicht sooo viel, da wir uns eindeutig zulange in Marienbad aufgehalten haben.
Die Innenstadt ist schön angelegt, kurzfristig entscheiden wir uns das Abendessen in einem der kultigen Lokale einzunehmen. Das Essen war preiswert, uns hat gut gemundet.

Wir erreichen wieder den See, genießen den Abend am See zocken eine Runde „Kniffel“. Bis auf das Wetter ist alles tiptop.

Ein Roadtrip findet ja ab und an mal auf der Straße statt. Nach unserem obligatorischen Morgenprogramm (Bad, Frühstück, Spülen, Bad, Gassi gehen) checken wir aus.
Mit Unterstützung unseres Reiseführers und unserem analogen Navigationssystem (Straßenkarte) tuckern wir über ein der verträumten Landstraßen.


Aus heiterem Himmel kommt ein „Ei was ist dann das do?“
Einen Blinker setzen, nach links und schon stehen wir vor einer Höhle.

Eine Stunde später sind wir Teilnehmer einer Führung durch die ehemalige Bergbauhöhle.
Ausgestattet mit Helm, Lampe, Kamera und Chucks, marschieren wir durch Höhle. Die Tour ist schön. Wir spenden ein paar Euros, da der Eintritt kostenfrei ist.

 

Unser Tipp: Statt Chucks, eigenen sich die in Elli gelagerten Wanderschuhe besser. So ist es mit dem maTschieren bzw. marschieren.

Wir nutzen die Gunst der Stunde, gehen noch ein paar Meter mit Coopa, bevor wir nach Pilsen fahren.


Pilsen hier sind wir! Der osteurpäische Charme sagt „Hallo“.

 

Bei schönstem Wetter kommen wir auf dem Campingplatz am Stadtrand an, inklusive See.
Der Check-in geht erneut sehr unproblematisch. Ein Platz ist schnell gefunden. Schon ist Elli abgestellt, machen wir uns zu Fuß auf den Weg die Umgebung zu erkunden.
Wieder Glück gehabt, Spazierwege durch den Wald, am See entlang.


Oh eine kleine Strandbier … äh … Strandbar erspäht. Es wird Zeit für ein Strandbier. Wir lassen uns von der Sonne verwöhnen & gehen gegen Abend zurück auf den Platz.


Fix etwas gekocht, bevor wir beim abendlichen Kniffel wieder alles geben.

Wir fallen müde ins Bett und schon sind wir wieder wach, es kann los gehen: Bad, Frühstück, Spülen, Bad, Gassi gehen. Auf nach Pilsen.
Ja, wir waren in Pilsen, selbstverständlich auch an der Brauerei, im Park und am Stadion. Schande über uns, statt einer Spezialität des Landes, essen wir eine Art „Streetfood“ aus Australien.


Wieder am Campingplatz angekommen, ziehen wir unsere Wanderschuhe an, und gehen einer der vielen Spazierwege.

Juhu, neuer Tag, neuer Strecke, Neues zu entdecken. Die Nacht ist wie immer zu kurz. Elli brummt wieder.  Wir fahren Richtung Süden, nach Susice. Dort erwartet uns ein kleiner uriger landestypischer Campingplatz.


Leider bestehen die nächsten 2 Tage zu 90% aus Regen. Unsere Tätigkeiten, halten sich mit Laufen gehen, Wasser von der Markise lassen, Spielen und Chillen in einem ruhigen Rahmen.


Die Umgebung ist schön: im Winter ein Skigebiet, im Sommer eher zum Entspannen geeignet. Nach 2 Tagen steht unser nächstes Ziel auf der Karte an, Krumlov.

Die Wolken reißen auf und das Wetter wird besser. Kein Straßenabenteuer ohne Zwischenstopp.
Das Schloss Frauenberg gilt es zu erobern. Schön angelegt und saniert, erinnert es an Schloss Neuschwanstein.


Auch diese Besichtigung hat ein Ende, also weiter nach Krumlov. Camping Fox.
Der Chef kommt uns schon entgegen. Die Anmeldung, wie immer, einfach. Er teilt uns mit, dass die Duschen noch keine Türen haben, nur einen Vorhang. Ungewohnt, aber für uns kein Problem.
Er empfiehlt uns einen Platz direkt am Fluss mit den Worten „Hinlegen, Füße in das Wasser & Arsch lecken“.

 

Für die nächsten 2 Nächte ist dieser Platz unsere Basis. Der Besitzer bietet uns an, uns in die Stadt zu fahren, aber wir lehnen dankend ab. Wir laufen gerne.
So laufen wir nach Krumlov und nehmen erstmal ein vegetarisches Dinner zu uns, natürlich direkt an der Moldau. Das Städtchen gefällt uns so gut (bis auf die 2 Bären im Burggraben), dass wir am Tag drauf wieder dort anzutreffen sind, wobei wir unser Essen auf dem Campingplatz zubereiten. Den Nachttisch (eine Art Germknödel) essen wir beim Platzbetreiber, sehr mächtig und lecker.

 

Neuer Tag, neuer Check-out, gleiches Morgenprogramm. Wir fragen den Chef, ob es noch etwas Interessantes auf dem Weg nach Budweis zu entdecken gibt. Der Chef gibt uns eine Empfehlung, welche sehr schweißreibend ist (sofern man den Lift nicht benutzt).


Nach der Natur, besichtigen wir Budweis, schauen uns den schwarzen Turm an und besorgen uns etwas Bargeld. Unsere bisherigen Kronen neigen sich dem Ende zu.


Über Landstraßen sind wir am Lipno See angekommen.
Der erste Platz ist bestimmt authentisch, aber sehr voll. Wir steuern den zweiten Platz an. Plätze sind noch frei, augenscheinlich ein Platz mit allem, was das Herz begehrt. Der Platz hat seine Fans, dazu gehören wir jedoch nicht.
Versuch Nummer 3: der Platz ist weitläufig, gemischtes Publikum, Wohnmobil, Zelt, Bulli -alles vertreten. Platz mit Seeblick. Wir checken ein, mit 25 Euro/Nacht bleibt dies der teuerste Platz auf unserem Trip.
Es kühlte etwas ab und nieselte des Öfteren, so dass wir nicht in den Genuss kommen zu baden. Die Umgebung ist doch sehr touristisch geprägt. Seinen Reiz hat der See definitiv noch. Wir sind viel am Laufen, erhaschen so den ein oder anderen Blickwinkel auf den See.


Abends sitzen wir unter der Markise mit Blick auf den See, spielen oder lesen ein Buch. Laut unserem Reiseführer ist Brünn, einen Besuch wert.
So beschließen wir, dass wir am nächsten Tag weiter östlich in die Nähe von Brünn fahren.

Die Reise geht natürlich weiter, Teil 2 folgt….